Der “Homo religiosus”, der religiöse Mensch, ist derjenige, der das Heilige direkt als subtile Kraft erlebt. Religion ist dann kein “abstraktes System von Dogmen”. Religion ist weder eine Reihe von “glaubenden Aussagen im Namen der Gottheit”. Religion ist eine erfahrbare Realität. Westliche Menschen verstehen in der Regel nicht mehr, was Religion, so verstanden, in einer Reihe von Kulturen jemals bedeutet hat und immer noch bedeutet. Seit dem 18. Jahrhundert, dem Jahrhundert der Aufklärung, hat unsere westliche Kultur kaum noch Kontakt mit dem Wesen dieser religiösen Welt.

So wie man verschiedene wissenschaftliche Theorien für die gleiche etablierte Tatsache entwickeln kann, so kann man auch viele religiöse Ansichten vertreten. Ein Meinungsplural ist ein demokratisch erworbenes Recht und lässt Raum für jede Meinung. Aber am Schluss gibt es keine Möglichkeit, dass gegensätzliche Visionen alle gleichermaßen wahr sein können. Weitere Experimente und logisches Denken werden dazu führen, dass eine Reihe von Ansichten weniger wahrscheinlich oder unwahr sind. Am Ende gewinnt die Vision, die der Realität am nächsten kommt. Dies scheint uns in religiösen Fragen nicht anders zu sein. Und das ist es, was diese Website ansprechen will.

Bei der Zusammenstellung dieser Arbeit wurden die Philosophiekurse von André T’Jampens (1922/2007), charismatischer Ex-Pastor von Ouwegem (in Flandern-Belgie) und Dozent an der Hochschule für Erziehungswissenschaften in Antwerpen, von 1957 bis 2000, umfassend genutzt.